Lob des Müßiggangs

Ein philosophisches Juwel

Der ausgesprochen charmante Philosoph und Mathematiker Bertrand Russell – seine geistreichen Aphorismen sind legendär –, liebte die Muße und er liebte sie sehr. Ohne Muße, betonte Russell, gebe es keine zivilisatorische Entwicklung, und Zivilisation ist – für Russell und mich 😉 ganz gewiss nicht das lärmende Treiben der Welt. 

Wer heute sagt, er habe den Abend in Muße verbracht, wird meist mit Skepsis betrachtet. Die Muße, so scheint es, hat ihren heimlichen Zauber verloren, die Muße, befürchte ich sehr, hat nur noch selten bekennende Jünger. 

Unsere Welt ist reich an Workaholics und arm an Müßiggängern, die es lieben, nichts zu tun, derweil die Gedanken in ihnen reifen. Nichts zu tun, ist selten ein Fehler, nichts zu tun, bedeutet von allem zu abstrahieren, was uns belastet, was uns verpflichtet und nötigt, im Leben das Schwere dem Leichten vorzuziehen. Nichts zu tun, eröffnet fast immer die Pforte zu Phantasie und Lektüre. Wer glaubt, im Müßiggang verberge sich ein Vakuum, kennt nicht die Tage und Nächte der Philosophen.  

Was uns die Krise lehren wird, ist noch ungewiss, eines jedoch ist ihr immanent: Sie lehrt uns den Wert des Müßiggangs neu zu erfahren und – vielleicht – auch mehr denn je zu schätzen. Ein Müßiggänger ist verliebt in das Leben und das Leben zu lieben, ist gewiss keine Plattitüde, sondern eine Entscheidung, die ihrem Wesen nach philosophisch ist.

Ohne Muße entstünden weder Schönheit noch Philosophie, ohne Muße wäre das Leben der Menschen eine freudlose Disziplin. 

Bertrand Russells „Lob des Müßiggangs“ ist ein philosophisches Juwel – und ein Panoptikum von Themen und Fragen, die bis heute nichts an Brisanz und Reiz verloren haben. Oder kennen Sie die Antwort auf „Was ist die Seele?“ 

Lob des Müßiggangs

Scharfsinnig und mit viel Witz wendet sich der berühmte Philosoph Bertrand Russel gegen die Missstände der modernen Gesellschaft.

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